Am 10. Januar war ich zusammen mit meinem Kollegen Georg Kössler und Teilen der Fraktion den Flughafen BER besichtigen.
Obwohl der BER inhaltlich nicht in meine Zuständigkeit fällt, ist dies natürlich eine Thematik, um die man in der Berliner Politik nicht herum kommt. Auch deshalb entstand der Wunsch mit meinem Kollegen Georg, sich das Ganze mal vor Ort anzusehen. Als junge, neue Abgeordnete. Als die wir jetzt aber natürlich auch irgendwie Verantwortung für diesen Flughafen tragen (müssen).
1995 gab es die Erstkalkulation für den BER. Damit ist der BER in seiner konkreten Planung älter als ich selbst. 2008 begann der Bau. Ich war damals 11 Jahre alt. Heute bin ich Abgeordnete, am BER wird mittlerweile länger als mein halbes Leben gebaut und so wie mich diese Baustelle seit Jahren begleitet, geht es vielen Berliner*innen. Gerade auch den jüngeren. Nach dem Berliner Bankenskandal und den Jahren der Sparpolitik war gerade auch der BER immer ein Synonym für groß angelegtes politisches Versagen.
Den Flughafen jetzt vor Ort gesehen zu haben, war gut. Allerdings bleibe ich auch ratlos zurück. Die Probleme mit den Brandschutzanlagen, die Kabel, die nicht zugeordnet werden können, die Technik, die jetzt schon veraltet sein soll. Für all diese Dinge gibt es eigentlich eine Erklärung. Aber irgendwie eben auch nicht. Jedenfalls keine, die einen zufrieden stellt.
Mit dem BER ist auf so vielen Ebenen so viel falsch gelaufen, dass es schwierig scheint, ausreichend Konsequenzen aus der ganzen Geschichte zu ziehen. Der Witz mit dem Abreißen und Neubauen hält sich hartnäckig. Ich glaube, weil sich das besser macht, als zu der Ratlosigkeit zu stehen, die der Gedanke an diese Baustelle zwangsläufig bei einem hinterlässt.
Noch mehr Impressionen von vor Ort könnt ihr außerdem auf Instagram ansehen: https://www.instagram.com/june.tomiak/